Olga Grjasnowa

„Juli, August, September“

Reihe: Heinrich-Heine-Gastdozentur

„Juli, August, September“ ist die Geschichte einer modernen jüdischen Familie: Sergej ist Pianist und er ist jüdisch, genau wie Lou. Trotzdem ist ihre Tochter Rosa noch nie in einer Synagoge gewesen – eine ganz normale jüdische Familie in Berlin. Aber sind sie noch eine Familie, und was ist das überhaupt? Um das herauszufinden, folgt Lou der Einladung zum 90. Geburtstag ihrer Tante. In einem abgehalfterten Resort auf Gran Canaria trifft der ganze ex-sowjetische Clan aus Israel zusammen, verbunden nur noch durch wechselseitige Missgunst. Gegen die kleinen Bösartigkeiten und die vage Leere in sich trinkt Lou systematisch an und weiß plötzlich, dass die Antwort auf all ihre Fragen in der glühenden Hitze Tel Avivs zu finden ist.

Olga Grjasnowa, geboren in Baku, Aserbaidschan, veröffentlichte 2012 ihr Romandebüt „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ und erregte auf Anhieb Aufsehen. Das Buch wurde von der Literaturkritik gewürdigt und 2022 von Pola Beck fürs Kino verfilmt. Grjasnowas Werke wurden in 15 Sprachen übersetzt und fürs Radio und die Bühne adaptiert. Sie ist Professorin an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Davor gab es längere Aufenthalte in Polen, Russland, der Türkei, den USA und Israel.

Olga Grjasnowa
(c) Valeria Mitelman