Uwe Lüders Preis

Uwe Lüders Preisträgerin 2025
Nadia Budde, geboren 1967, zählt zu den profiliertesten Kinderbuchautorinnen und -illustratorinnen Deutschlands. Sie studierte Grafik Design an der Kunsthochschule Berlin Weissensee und am Royal College of Art in London. Gleich ihr erstes Bilderbuch “Eins, zwei, drei, Tier” (Peter Hammer Verlag) wurde 2000 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Ein weiteres Mal gewann sie den Preis 2009 mit ihrem biografischen Comic “Such dir was aus, aber beeil dich!” (Fischer Schatzinsel). Zahlreiche preisgekrönte Bücher folgten. 2017 war sie für den Astrid Lindgren Memorial Award nominiert. Neben der Illustration eigener und fremder Bilderbuchtexte zeichnet Nadia Budde auch für Zeitungen, Zeitschriften und im Bereich Trickfilm, Bühnenbild und Werbung. Ihre Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt. Im Sommersemester 2008 übernahm sie eine Gastprofessur an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle an der Saale im Fachbereich Illustration. Sie hielt viele Workshops und Lesungen im In- und Ausland, u.a. in Norwegen, Frankreich, Iran, Ukraine, Kasachstan, Bolivien, Israel, Algerien, und Libanon. Nadia Budde ist auch als Übersetzerin tätig. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.

(c) Christian Reister

Jurybegründung: „Seit über 25 Jahren glänzt Nadia Budde mit anarchischer Bilderbuchkunst. Mit „Eins zwei drei Tier“ (Peter Hammer Verlag 1999) ging’s los, mit „Trauriger Tiger toastet Tomaten“ ging’s weiter – seitdem legt die Berliner Illustratorin mit Reim- und Bilder-Trommelwirbeln dadaistischen Ausmaßes eine pointierte Punktlandung nach der anderen hin. So auch mit „Die Band, die keiner kennt“. Abgefahrene Musikanten treffen auf pampige Provinzler, sie werden misstrauisch beäugt, Blickkontakt oder besser Blickvermeidung bilden die Stimmungslage ab, Augen werden zu Motiven, Körpersprache sagt: „Kennen wir nicht!“. Das geht bis in die Haarspitzen, denn im Buddeschen Kosmos sind Haartollen so stilbildend, wie grafische Reduktion und intensive Farbigkeit. Am Ende steigt eine fabulöse Sause mit Krawall, Klamauk, Radau. Die stets merk-würdigen Figuren sind so platt wie die Frisuren, die Band zieht weiter, aber jetzt gilt: „Die kennen wir!“. Denn darum geht es schließlich auch: um Offenheit, Neugierde, Toleranz. Das ist umwerfende Umdeutungskunst. Das Bilderbuch: ein Kracher mit Tiefgang, das Gesamtwerk: einmal mehr ausgezeichnet.“

Die Preisverleihung findet Anfang Mai statt, die Ausstellung wird von der Sparkassenstiftung Lüneburg ausgerichtet und läuft vom 8. Mai bis einschließlich 29. Juni 2025 in der Galerie im Glockenhof (Zugang über das Café im Glockenhof, Große Bäckerstr. 17a, Eingang Glockenhof, 21335 Lüneburg).

Die Jury
Christine Knödler, Journalistin und Kinder-/Jugendbuchexpertin, München
Jakob Hoffmann, Comic-Experte, Frankfurt
Sabine Wilharm, Illustratorin und Patin des Hamburger Kinderbuchhauses im Altonaer Museum

Die nominierten Titel
Antje Damm mit „Das Nori sagt nein“, Max Fiedler mit „Herr Elefant und Frau Grau““ (2. Band), Nikolas Heidelbach/Ole Könnecke mit „Gutenachtgeschichten für Celeste“, Sybille Hein mit „Freiheit, du große Wundertüte“, Gerda Raidt mit „Wie ein Vogel“, Jens Rassmus mit „Regentag“, Mikaël Ross mit „Der verkehrte Himmel“ und Mehrdad Zaeri mit „Wer küsst wen. Bilder. Kunst. Reise“

Ansprechpartnerinnen: 
Marie Louise Blankemeyer und Kerstin Fischer

(c) Literaturbüro

Im Frühjahr 2023 konnte das Literaturbüro Lüneburg zum ersten Mal den Uwe Lüders Preis für Illustrationskunst im Kinder-/Jugendbuch vergeben, ausgelobt von der Treuhandstiftung Uwe Lüders. Mit dem Preis werden in Deutschland lebende Illustratorinnen und Illustratoren ausgezeichnet, die ihren Schwerpunkt im Bereich Kinder-/ Jugendbuch haben und eine aktuelle literarische Buchveröffentlichung vorweisen, deren Bildsprache besonders eindrucksvoll ist. Dabei kann es sich um ein Werk mit eigenem Text handeln oder um die Illustration eines fremden Textes (deutschsprachig). Der Preis wird nicht für Sachbücher vergeben. Das Preisgeld beträgt 5.000 Euro, damit verbunden ist eine Ausstellung mit Werken des Preisträgers / der Preisträgerin.

Uwe Lüders Preis 2023 (c) Literaturbüro LG
Uwe Lüders Preis 2024 (c) Literaturbüro